Stellen Sie sich vor, Sie haben einige Jahre in den USA als Inhaber eines kleinen Unternehmens gelebt und sich daran gewöhnt, Kartenzahlungen über Square Payments oder PayPal Here, zwei Kartenleser für Smartphones und Tablets, abzubuchen.
Angenommen, Sie sind nun zurück in der Schweiz und möchten ein neues Geschäft aufbauen, zum Beispiel einen Hauslieferdienst, und suchen nach einer Lösung, damit Ihre Kunden nicht immer Bargeld auf sich haben müssen, wenn Ihre Waren geliefert werden. Der einzige Haken an der Sache: Square Payments und PayPal Here sind (noch) nicht erhältlich in der Schweiz. Und doch gibt es – wie Sie weiter unten sehen werden – mit SumUp eine Alternative.
Square Payments und Square Register
Bevor wir aber zu den den Vorteilen von solch mobilen Kartenlesern kommen, sollte noch vermerkt sein: Square Payments ist nicht gleich Square Register.
Letzteres ist ein Cloud-basiertes Gratis-POS-System, das weltweit erhältlich ist und von dem Sie möglicherweise bereits gehört haben.
Während Square Register gut mit Square Payments kombiniert werden kann, ist Square Payments bis dato nur in den USA, in Kanada und Japan erhältlich. In allen anderen Ländern, also auch in der Schweiz, ist nur Square Register erhältlich. Dieses verfügt jedoch über kein Zahlungsverarbeitungssystem und muss mit einem Fremdanbieter verknüpft werden, damit Kreditkartenzahlungen angenommen werden können.
Für die meisten Unternehmen, die eine Lösung aus einer Hand suchen, stellt Square Register deshalb wohl keinen gangbaren Weg dar. Wollen Sie trotzdem mehr erfahren, finden Sie den Artikel zu Square Register hier.
Die Vorteile von mobilen POS-Systemen
Aber was sind nun die Vorteile genannter Systeme? Einer der Hauptgründe, warum sie besonders für kleine Unternehmen interessant sind, liegt darin, dass sie nicht gemietet werden müssen wie die meisten herkömmlichen Kartenterminals und dass keine monatlichen Gebühren anfallen. Auch Mindestumsätze müssen nicht erzielt werden oder Verträge mit irgendwelchen Banken oder Kreditkartenunternehmen abgeschlossen werden.
Es ist deshalb nicht erstaunlich, dass im Zusammenhang mit diesen mobilen POS-Systemen laut Tages-Anzeiger bereits von einer „disruptiven Technologie“ gesprochen wird, die bald das Portemonnaie ersetzen könnten. Und ebenso wenig erstaunt, dass der Pioneer der Branche und Square-Gründer kein anderer ist als Jack Dorsey, der Vater von Twitter.
Fixe Transaktionskosten
Ein weiterer Vorteil, den Square Payments, PayPal Here und SumUp gleichermassen auszeichnet, ist, dass neben Visa, V Pay, Maestro und Mastercard auch Karten von American Express akzeptiert werden können, was bei traditionellen Anbietern meist nicht ohne Zusatzvertrag möglich ist. Ausserdem sind die Transaktionskosten bei den meisten Anbietern fix. Bei SumUp liegen sie zum Beispiel bei 1.5% beziehungsweise 2.5% – ohne weitere Gebrauchs- oder Kontoführungskosten.
Die Einnahmen aus getätigten Kartenzahlungen werden Unternehmern übrigens direkt und regelmässig in ein Konto ihrer Wahl überwiesen – in der Regel innerhalb von drei bis sechs Werktagen.
Von Amazon über Apple bis Google: Alle wollen mitmachen
Dass der Markt für mobile POS-Systeme riesig ist, liegt auf der Hand. In den USA werden, wieder laut Tages-Anzeiger, immer noch über 80 Prozent aller Transaktionen mit Bargeld und Checks abgewickelt. Was auch die grossen Onlinekonzerne erkannt haben. Ob Apple oder Amazon, Ebay oder Google, alle arbeiten Sie an eigenen mobilen Bezahlsystemen oder virtuellen Währungen. Wer die Oberhand gewinnt, wird sich zeigen.
Was uns zurück in die Schweiz bringt: Hier haben Sie momentan nicht die Qual der Wahl, denn lediglich SumUp ist erhältlich. Der mobile Kartenleser mit App ist insbesondere für Firmen interessant, die einen Umsatz von unter 10’000 Franken monatlich erzielen.
Das Unternehmen ist erst seit Mai 2015 in der Schweiz tätig, dürfte sich in den kommenden Jahren aber als wichtiger Player etablieren. Im Jahr 2011 gegründet, ist SumUp bereits in 14 Ländern aktiv.
Ihrem neuen Geschäft sollte also nichts mehr im Weg stehen!