Unsere Wertung (4/5)
Das mobile Kartenterminal mPRIME der SIX Payment Services AG funktioniert einfach in Verbindung mit Smartphone oder Tablet.
Der Schweizer Zahlungsdienstleister SIX Payment Services bietet mit mPRIME ein App-basiertes mobiles Zahlterminal an, das im Rahmen eines jederzeit kündbaren Abos mit Umsatzfreigrenze gemietet wird.
  • Vorteile: Niedrige Transaktionskosten, kurze Laufzeit

  • Nachteile: Teilweise fixe Gebühr, Smartphone oder Tablet nötig

  • Bestellen wenn: Sie ein kleiner Händler mit geringen Umsätzen sind und eine mobile Kartenzahlungs-Lösung für mindestens drei Monate suchen.

Wie es funktioniert

Um Zahlungen mit dem mobilen Kartenlesegerät mPRIME annehmen zu können, muss man dieses über eine Bluetooth-Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet koppeln. Allerdings muss man bei letzteren Geräten zuvor noch die «SIX mPRIME»-App installieren.

Akzeptierte Karten

MaestroMastercardAmerican ExpressDiners ClubDiscoverJCBUnion PayApple PayGoogle PayPostFinance

Zur Durchführung einer Zahlung muss man lediglich den Kaufpreis in die mPRIME-App eingeben. Anschliessend kann der Kunde über das Zahlterminal mit einer der akzeptierten Karten beziehungsweise Mobile-Payment-Verfahren bezahlen.

Akzeptiert werden folgende Debit- beziehungsweise Kreditkarten: Visa, V Pay, Mastercard, Maestro, American Express, PostFinance, Diners Club, Discover, JCB und UnionPay.

Neben der Annahme von Debit- und Kreditkarten akzeptiert das mPRIME-Terminal auch folgende mobile Zahlungsmittel: Alipay, TWINT, Apple Pay, Google Pay und Samsung Pay.

Für die Akzeptanz von PostFinance-Karten muss man jedoch eine separate Vereinbarung mit der Schweizerischen Post abschliessen. Auch für die Akzeptanz von American Express-Kreditkarten muss man einen separaten Kreditkartenakzeptanzvertrag mit American Express schliessen.

Das Kartenterminal, das im Rahmen von mPRIME bereitgestellt wird, kann man nicht kaufen.

Es handelt sich vielmehr um ein Mietgerät. SIX garantiert bei einem Defekt des Terminals dessen Reparatur beziehungsweise dessen Ersatz, solange das Gerät sachgemäss genutzt wurde.

Das Kartenlesegerät von mPRIME verfügt nicht über einen integrierten Drucker und auch ein externer Drucker kann nicht mit dem mPRIME-Terminal gekoppelt werden. Der Ausdruck eines Beleges nach einer mPRIME-Transaktion ist daher nicht möglich.

Wenn der Kunde aber einen Beleg verlangt, kann man diesen per E-Mail an ihn versenden. Dazu gibt man einfach dessen E-Mail-Adresse in der App ein und versendet anschliessend den Transaktionsbeleg.

Kosten

Die Miete für das mPRIME-Kartenterminal ist in der monatlichen Abo-Gebühr für das sogenannte «goCard! mPRIME Paket» enthalten. Damit fällt zwar der Kaufpreis für ein Zahlterminal weg, aber für den Versand des Terminals muss man CHF 10 bezahlen.

In der folgenden Tabelle kann man sich einen Überblick über die wichtigsten Kostenpositionen bei mPRIME verschaffen:

Bis CHF 1500 Bis CHF 3000 Bis CHF 5000
pro Monat* CHF 19.90 CHF 43.90 CHF 67.90
Akzeptierte Karten und Mobile-Payment-Verfahren (ausser PostFinance und American Express) Transaktionen bis zum Monatsumsatz inklusive; danach 1,5% + CHF 0.10 pro Transaktion
PostFinance CHF 0.23 pro Transaktion bis Jahresumsatz in Höhe von CHF 10’000 (danach geht es gestaffelt weiter, und die Gebühren sinken, wenn man sich in einer höheren Umsatzstaffel befindet)

Beträge bis CHF 5: CHF 0.05 pro Transaktion

Beträge zwischen CHF 5 und CHF 10: CHF 0.10 pro Transaktion

American Express 3,25%
* exkl. MWST
Bis CHF
1500
Bis CHF
3000
Bis CHF
5000
pro Monat* CHF
19.90
CHF
43.90
CHF
67.90
Akzeptierte Karten und Mobile-Payment-Verfahren Transaktionen bis zum
Monatsumsatz inklusive;
danach 1,5% + CHF 0.10
pro Transaktion
PostFinance CHF 0.23 pro Transaktion bis
Jahresumsatz in Höhe von CHF 10’000
(danach geht es gestaffelt weiter, und die
Gebühren sinken, wenn man sich in einer
höheren Umsatzstaffel befindet)
Beträge bis CHF 5
CHF 0.05 pro Transaktion
Beträge zwischen CHF 5 und CHF 10
CHF 0.10 pro Transaktion
American Express 3,25%
* exkl. MWST

Das günstigste Abo kostet CHF 19.90 pro Monat. Neben der Terminalmiete ist aber auch ein bestimmter Umsatz bei der Annahme von Zahlungen mit den akzeptierten Karten (ausser PostFinance und American Express) und mobilen Zahlungsmitteln im Rahmen der Monatsgebühr abgegolten.

Erst wenn man die Umsatzfreigrenze überschreitet, muss man hier 1,5% des Transaktionsbetrages plus CHF 0.10 pro Transaktion an Gebühren bezahlen. Beim Abo für CHF 19.90 beträgt die Grenze beim Umsatz CHF 1500, beim Abo für CHF 43.90 beträgt die Umsatzgrenze CHF 3000 und beim Abo für CHF 67.90 beträgt die Umsatzgrenze CHF 5000.

Ein grosser Vorteil bei mPRIME von SIX ist, dass man nicht wie bei den meisten Standardmietverträgen an einen 12- oder 24-Monatsvertrag gebunden ist. Das mPRIME-Abo kann man vielmehr jederzeit kündigen; allerdings muss man nach dem Monat, in dem man gekündigt hat, noch drei Monate lang im Vertrag bleiben. Es ist also eine dreimonatige Kündigungsfrist einzuhalten.

Funktionen

Das mPRIME-Kartenterminal stammt von dem Hersteller Verifone. Das Zahlterminal kann EMV-Chip-Karten, Magnetstreifen-Karten oder Karten mit Kontaktlosfunktion (NFC) lesen. Auch Zahlungen durch mobile Bezahllösungen kann das Kartenterminal abwickeln.

Das Terminal beherrscht ausserdem die dynamische Währungsumrechnung (DCC). Sobald man diese Dienstleistung eingerichtet hat, was kostenlos ist, erkennt das Kartenlesegerät, wenn es sich um eine ausländische Karte handelt. Kunden mit einer solchen Karte wird dann die Option angezeigt, in ihrer eigenen Währung zu zahlen. Entscheidet der Kunde sich dafür, wird ihm der Kaufbetrag in der heimischen Währung angezeigt.

Das bei mPRIME vermietete Kartenterminal funktioniert in Verbindung mit einem Smartphone oder Tablet.

Das mPRIME-Terminal verfügt über die PCI 4.x Sicherheitszertifizierung und wiegt nur 193 g. Beim Bildschirm handelt es sich um ein Farbdisplay (320 × 240 px). Das Kartenlesegerät wird mit Hilfe eines USB-Kabels aufgeladen, das im Lieferumfang enthalten ist. Der Akku des Zahlterminals ist austauschbar. Der Bildschirm hat eine Grösse von 2,4″ und die Abmessungen des Gerätes insgesamt betragen 131 × 71,5 × 15,7 mm.

Neben dem normalen mPRIME-Terminal gibt es das e355 Mobile Pinpad, das speziell für die Integration mit Tablet-Kassen-Apps gedacht ist.

Die mPRIME-App für Android oder iOS

Um Zahlungen mit dem mPRIME-Zahlterminal annehmen zu können, benötigt man die «SIX mPRIME»-App, die man auf dem Smartphone oder einem Tablet installieren kann. Die App gibt es für iOS oder Android und kann kostenlos aus dem App Store oder bei Google Play heruntergeladen werden. Für Harmony OS gibt es die mPRIME-App nicht. Sie ist also nicht in der AppGallery für Huawei-Geräte gelistet.

Die mPRIME-App erfordert das Betriebssystem iOS 10 oder eine neuere Version beziehungsweise Android 6 oder eine neuere Version. Es ist aber grundsätzlich ratsam, das Betriebssystem des Smartphones beziehungsweise Tablets auf dem neuesten Stand zu halten, damit die Kompatibilität zur App gewährleistet ist.

Das für die App verwendete Smartphone beziehungsweise Tablet muss eine Verbindung zum 3G-Netz haben, damit Zahlungen über das mPRIME-Kartenterminal angenommen werden können. WLAN genügt dazu nicht. Beim Konkurrenzgerät SumUp Air ist das anders. Dieses funktioniert im Zusammenspiel mit der SumUp App auch bei WLAN-Nutzung. Allerdings kann das e355 Mobile Pinpad auch unter Nutzung von WLAN betrieben werden.

Die Android-Version der mPRIME-App wurde zuletzt im August 2019 aktualisiert, die App-Version für iPhone und iPad im Juli 2019. Das Fehlen neuerer Updates zeigt vor allem, dass SIX die Entwicklung der mPRIME-App nicht priorisiert hat.

Vor Zahlung mit Karte oder Smartphone muss man zunächst den Gesamtbetrag in der App eingeben.
In der «SIX mPRIME»-App kann man sich auch die vergangenen Transaktionen anschauen.

Mit 1,9 von fünf Sternen ist die «SIX mPRIME»-App im Google Play Store nicht gerade gut bewertet. Einige Nutzer schreiben über ihre Erfahrungen mit der App, dass sie Verbindungsprobleme haben. So würde zum Beispiel die Kopplung zwischen Tablet beziehungsweise Smartphone und Kartenterminal nicht immer richtig funktionieren.

Das Problem: Wenn die App nicht richtig funktioniert, laufen Händler Gefahr, dass ihnen ein Verkauf entgeht, weil sie den Kaufpreis nicht kassieren können.

Um eine Zahlung anzunehmen, muss man einfach den Betrag in der App eingeben und dann die Kartenzahlung oder die Mobile-Payment-Verfahren über das Kartenterminal durchführen. In der mPRIME-App kann man auch vergangene Transaktionen einsehen.

Weitere Berichte kann man im Kundenportal «myPortal» abrufen, darunter Transaktions- und Vergütungsberichte aus den vergangenen neun Monaten sowie Übersichten von Auszahlungen und Tagesabschlüssen. Ausserdem wird angeboten, Berichte als CSV- oder Excel-Datei herunterzuladen.

Kundenservice

Zwar gibt es auf der SIX-Website eine Kontaktnummer, bei der es sich um eine 0848-Nummer handelt. Aus dem Festnetz darf dieser Anruf laut Bundesamt für Kommunikation (BAKOM) pro Minute maximal 7.5 Rappen (zzgl. MWST) kosten.

Als Hotline für den technischen Support im Zusammenhang mit dem «goCard! mPRIME Paket» wird aber eine 0900er-Nummer angegeben. Die Kosten für einen Anruf unter dieser Nummer werden seitens SIX mit CHF 0.79/ Minute angegeben. Erreichbar ist der technische Kundenservice von Montag bis Samstag in der Zeit von 8 bis 17 Uhr.

Die SIX Payment Services AG ist ein internationales Finanzunternehmen, das seinen Sitz in der Schweiz hat. Es bietet sowohl Standardterminals an als auch mobile Terminals, die App-basiert sind. Zusätzlich bietet SIX auch die Zahlungsabwicklung an. In der Schweiz werden die mPRIME-Zahlterminals von bekannten Banken wie der Credit Suisse, der Migros Bank und der Raiffeisen-Bankengruppe vertrieben.

Für wen geeignet?

Das «goCard! mPRIME Paket» ist speziell für kleine Unternehmen geeignet.

Es ist als flexible Einsteigerlösung für Händler gedacht, die nicht nur stationär an einem Ort kassieren möchten, sondern mobil sein wollen – entweder innerhalb eines Ladengeschäftes oder auch ausserhalb zum Beispiel auf Messen oder direkt beim Kunden zu Hause oder in dessen Unternehmen Kartenzahlungen annehmen möchten.

Allerdings kann man mPRIME nur innerhalb der Schweiz nutzen.

Angesichts der Inklusivumsätze, bei denen keine zusätzlichen Gebühren fällig werden, ist das Angebot preiswert. Beim günstigsten Abo für CHF 19.90 würde man circa 2% an Transaktionsgebühren bezahlen, wenn man das eingeräumte Kontingent von CHF 1000 bei der Annahme von Zahlungen über das mPRIME-Terminal voll ausschöpft, solange man keine PostFinance-Karten oder die American Express-Kreditkarte annimmt.

mPrime SIX

Händler können das mPRIME-Kartenterminal und ein Tablet oder Smartphone in einem Ladengeschäft bequem von einem Ort zu einem anderen mitnehmen. Foto: SIX Payment Services

Nicht vergessen darf man, dass in der Abo-Gebühr von CHF 19.90 auch der Mietpreis für das Kartenterminal enthalten ist.

Wer das Inklusivvolumen ausschöpft, muss für alle akzeptierten Karten und Mobile-Payment-Verfahren (ausser Post-Finance und American Express, wo die Preise teilweise noch höher sind) eine Transaktionsgebühr in Höhe von 1,5% und zusätzlich eine fixe Gebühr in Höhe von CHF 0.10 pro Transaktion zahlen. Für Händler, die das Inklusivvolumen häufig ausschöpfen und viele niedrige Beträge kassieren, kann die fixe Gebühr zum Kostentreiber werden. Deshalb ist das «goCard! mPRIME Paket» für diese Unternehmen nicht geeignet.

Wie startet man mit mPRIME?

Zunächst muss man sich auf der Seite der SIX Payment Services registrieren und anschliessend das gewünschte Abo bestellen. Das mPRIME-Kartenterminal wird einem zugesandt.

Bevor man das Zahlterminal von mPRIME nutzen kann, muss man sich zunächst die «SIX mPRIME»-App auf seinem Smartphone oder seinem Tablet installieren.

Anschliessend kann man das Kartenterminal mit dem Smartphone oder dem Tablet über Bluetooth koppeln. Für die Annahme von Kartenzahlungen ist eine Internetverbindung zum 3G-Netz nötig.

Unser Fazit

Das «goCard! mPRIME Paket» ist vor allem für kleine Händler geeignet, die die Umsatzfreigrenzen des jeweiligen Abos nicht überschreiten. Anderenfalls wird bei den meisten akzeptierten Karten beziehungsweise den Mobile-Payment-Verfahren neben der variablen Transaktionsgebühr in Höhe von 1,5% eine fixe Gebühr in Höhe von CHF 0.10 fällig.

Bei Annahme der PostFinance-Karte werden teilweise höhere Gebühren fällig und American Express verlangt eine Gebühr in Höhe von 3,25%.

Auf den ersten Blick erscheint es von Vorteil, dass man für das Kartenterminal keine Anschaffungskosten hat. Denn das mPRIME-Zahlterminal ist ein Mietgerät und die Miete ist im Abo-Preis enthalten. Allerdings können vergleichbare App-basierte Kartenlesegeräte der Konkurrenz günstig zu einem Betrag im zweistelligen Bereich gekauft werden. Ein Mietgerät bringt daher schon auf kurze Sicht keinen erkennbaren Vorteil.

Zusammengefasst: Die Abos des «goCard! mPRIME Paketes» bieten einen günstigen Tarif für die mobile Annahme vieler gängiger Debit- und Kreditkarten sowie mobiler Zahlungsmittel, solange man sich innerhalb der Umsatzfreigrenzen bewegt.

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